Pelz ist in
Pelz ist wieder in. Denn Pelz ist nachhaltig
Unter Nachhaltigkeit versteht man eine Art des Wirtschaftens, bei welcher derzeitige Bedürfnisse befriedigt werden, ohne zukünftigen Generationen die Lebensgrundlagen zu entziehen. Kennzeichnend für Nachhaltigkeit ist langfristig orientiertes Denken und Handeln, mit denen ein Fließgleichgewicht der natürlichen Ressourcen erreicht werden soll. Insgesamt wird damit die Idee der inter- und intragenerativen Gerechtigkeit transportiert.Das bedeutet: Echte Pelze sind in diesem Zusammenhang nachhaltig, weil "echter Pelz" über Generationen (80 bis 100 Jahre lang) getragen werden kann. In dieser Zeit kann er 3- bis 4mal umgestaltet und damit aktuellen modischen Bedürfnissen seiner jeweiligen Trägerinnen angepaßt werden. Dabei werden - und das ist besonders wichtig - keine weiteren Ressourcen verbraucht.
Echte Pelze verfügen über eine Tragezeit von sage und schreibe 80 bis 100 Jahren und können in dieser Zeit sicher dreimal umgearbeitet und umgestaltet und damit an den Geschmack der jeweiligen Trägerin und den Zeitgeschmack angepasst werden. Sie sind per se also so etwas wie ein Drei-Generationen-Kleidungsstück: „Damals“ von der Oma gekauft, „später“ von der Mutter getragen und jetzt von der Tochter in etwas ganz Modernes verwandelt. Das ist wahrlich nachhaltig.
Viele andere Teile Ihrer Garderobe halten nur zwei oder drei Jahre, bevor sie entsorgt werden (müssen) – aufgetragen und unmodern geworden. Das ist nun keinesfalls nachhaltig. Die billigen Baumwollsachen aus den Kaufhäusern (sog. "Fast Fashion") mögen angesagte Looks, Must-haves und It-Pieces sein – aber sie sind das Gegenteil von nachhaltig.
Ganz nebenbei bemerkt Baumwolle verbraucht zum Wachsen unglaublich viel (in den Abaugebieten häufig rares) Wasser, von meist inhumanen Produktionsbedingungen in den Drittländern und den notwendigen Transporten um die halbe Welt einmal ganz abgesehen. Baumwoll-Mischtextilien: Viele "Baumwoll-Textilien" bestehen zwar zu einem großenTeil aus Baumwolle, aber eben nur zu einem Teil. Häufig sind Kunststofffasern wie Elastan beigefügt. Kunststoffasern sind - Plastik, nach dem "Wegwerfen" bleiben diese Plastikanteile über Jahrhunderte als sog. Mikroplastik in unseren Nahrungsketten. Das ist überhaupt nicht nachhaltig! Kunstpelz ist nicht preiswert, aber nach wenigen Saisons optisch und haptisch reif für den Sondermüll – dessen Umgestalten ist unmöglich und sinnlos! Aus dem wird in der nächsten Stufe Mikroplastik, das die Meere und damit alle Nahrungsketten (auch die des Menschen) irreversibel belastet.
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Aus der „alten“ Nerz-Stola wird heute eine fetzig-farbige Weste für die Enkelin, aus dem „alten“ Pelzmantel evtl. ein flotter Parka mit Innennerz, aus dem fast vergessenen Fuchskragen wird... ein chices Accessoire.
Natürlich mussten für den „alten“ Pelz(mantel) damals viele „niedliche“ z.B. Nerze sterben. Das ist so. Punktum. Da beißt kein Marder den Faden ab... Aber das Tragen des heute umgestalteten Pelzes durch die Enkelin ist doch so etwas wie eine späte Verneigung vor diesen Tieren!
Pelze werden übrigens heute anders als noch vor 25 Jahren nur von Tieren gewonnen, deren kontrollierte Zucht unter strengsten Auflagen v.a. in Dänemark und Finnland geschieht – Länder, die nicht gerade für grausame oder inhumane Haltungen (auch Tieren gegenüber) bekannt sind. Sogar (fast immer indigene) Trapper in den USA, Kanada und Russland, die Felle aus Wildfängen liefern, werden heutzutage hinsichtlich ihrer Fangmethoden streng überwacht.